Haarausfall
Haarausfall

Laser gegen Haarausfall?

Lasertherapie wird seit vielen Jahren erfolgreich bei der Behandlung von Schmerzen, zur verbesserten Wundheilung und in vielen anderen medizinischen Bereichen eingesetzt. Nun wurde auch eine Lasertherapie entwickelt, die Haare bei Männern und Frauen wieder wachsen lassen kann. Was diese Low-Level-Lasertherapie genau ist und wie sie funktioniert erfahren Sie hier.

Hormonell bedingter Haarausfall

Die Ursachen für Haarausfall sind so vielfältig wie die Mittel, die versprechen ihn zu stoppen. In einigen Fällen kann der Haarausfall bereits durch die Umstellung der Ernährung sowie der Adaption eines gesunden Lebensstils sehr rasch gestoppt werden. In anderen Fällen, in denen der Haarausfall das Ergebnis hormoneller Ursachen ist, scheint die Situation zunächst aussichtslos. Männer wie Frauen können beiderseits an hormonell bedingtem Haarausfall leiden. Es ist bekannt, dass das männliche Sexualhormon Dihydrotestosteron (DHT) der Auslöser für diese Art von Haarausfall ist. Es sammelt sich um die Haarfollikel und unterbricht somit die Nährstoffversorgung zur Haarwurzel. Die Folge ist, dass das Haar immer dünner nachwächst, bis es schlussendlich vollständig ausfällt.  Bei Menschen mit voller Haarpracht hingegen, verhindert der natürliche Gegenspieler zum DHT, das Adenosintriphosphat (ATP), die Aufrechterhaltung der Nährstoffversorgung. Die Konzentration an ATP in der Kopfhaut ist also in diesen Fällen ausschlaggebend dafür, wie dicht und stark unser Haar nachwächst.

Low-Level-Lasertherapie (LLLT)

Die Steigerung der Konzentration von ATP in der Kopfhaut ist auch das Ziel der Low-Level-Lasertherapie. Ursprünglich kam diese Form der Therapie zur Reduktion von Schmerzen, zur Unterstützung der Wundheilung und zur Bekämpfungen von Entzündungen zum Einsatz. Auch zur Behandlung von Tinitus und Migräne Patienten wird diese Therapieform erfolgreich angewendet. Technisch gesehen bestehen Laserstrahlen im Gegensatz zu Tageslicht aus einer feststehenden Wellenlänge. Diese Tatsache erlaubt eine Bündelung von Laserstrahlen und führt so zu einer höheren elektromagnetischen Energie, die beim Eindringen in die Zelle einen photochemischen Prozess auslöst. Bei diesem Prozess produzieren die Kraftwerke der Zellen (Mitochondrien) vermehrt ATP und wirken somit dem Haarausfall entgegen. 

Ist die Lasertherapie gefährlich?

Der erste Gedanke, den man bei dem Wort Laser hat, ist nicht gezwungener Maßen das Zielen der Laserstrahlen auf den eigenen Körper. Zu viele Bilder von gefährlichen Laserstrahlen schwirren dabei in unseren Köpfen. Im Gegensatz zu bei chirurgischen Einsätzen verwendeten „Hard“-Lasern, kommen bei der Förderung von Haarneuwuchs in der LLLT ausschließlich „Soft“-Laser zum Einsatz. Diese Laser zeichnen sich durch eine weitaus geringere Leistung aus und sind für den menschlichen Körper, abgesehen von den Augen, völlig ungefährlich und schmerzfrei.

Vorteile der Lasertherapie

Im Gegensatz zur Einnahme von Hormonen, wird bei der Behandlung mit dem Laser das Problem direkt am Schopf gepackt. Die Therapie erhöht die ATP Konzentration gezielt auf der Kopfhaut, genau dort wo der Effekt gewünscht wird. Darüberhinaus kann, auf Grund der jahrzehntelangen Anwendung der Technologie am menschlichen Körper ohne Nebenwirkungen, davon ausgegangen werden, dass keine sonstigen Risiken bestehen.

Anwendung in der Behandlung von Haarausfall

Viele Jahre war die Behandlung durch Low-Level-Lasertherapie auf die Durchführung in speziell dafür vorgesehenen Einrichtungen beschränkt. Nun kann diese Form der Stimulierung von Haarneuwuchs auch außerhalb von  Behandlungsräumen stattfinden. Durch die Entwicklung eines Laserkamms kann die Behandlung nun bequem in den eigenen vier Wänden vollzogen werden. Auf den ersten Blick erscheinen diese Geräte keineswegs als Schnäppchen, zahlt man doch gleich mal ein paar hundert Euro um einen Laserkamm zu erwerben. Langfristig gesehen relativieren sich diese Kosten jedoch wenn man bedenkt, dass man diesen Kamm, in Gegensatz zu anderen Haarwuchsmitteln, nur einmal zu kaufen braucht. Für Alle, die an hormonell bedingtem Haarausfall leiden, kann die Low-Level-Lasertherapie also durchaus eine sinnvolle Alternative sein. Um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen sollte die Behandlung drei Mal wöchentlich erfolgen und muss auch nach Haarneuwuchs aufrechterhalten werden. Da andernfalls, die ATP Konzentration in der Kopfhaut erneut absinkt und es erneut zu Haarausfall kommen kann.

Fotocredit: Istock